Kompostierung – Teil 1
Hallo liebe Gartenfreunde
Bei unserem heutigen Thema dreht sich alles rund um die Kompostierung. Dieses äußerst wichtige Thema ist eng mit dem Besitz eines Gartenhäckslers verstrickt. Unter Kompostierung bezeichnet man allgemein einen Teil des Nährstoffkreislaufes, in dem Sauerstoff und Mikroorganismen dazu beitragen organisches Material zu zersetzen. Das Produkt der Kompostierung ist Kohlenstoffdioxid (CO2) und Humuserde, auch als schwarzes Gold unter den Gärtnern bekannt.
Was macht die Humuserde so wertvoll?
Sie enthält eine Vielzahl wasserlöslichen Mineralstoffen, wie Nitrate, Phosphate, Ammoniumsalze, Magnesium- und Kaliumverbindungen um nur die Wichtigsten zu nennen. Diese eignen sich hervorragend als Dünger für die Pflanzen in deinem Garten.
Kleine fleißige Helfer
Im Allgemeinen sind die Bakterien und Mikroorganismen im Boden Abbaumeister für Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Wachse und Öle, also alle Bestandteile unserer Nahrung. Im geringen Maßstab können sie auch Lignin abbauen, welches Hauptbestandteil im Holz ist. Für Hobbygärtner die viel Wert auf Eigenkompostierung legen, ist daher die Anschaffung eines Walzenhäckslers zu empfehlen. Eben dieser kann den Abbauprozess von Holz, durch die Vergrößerung der Oberfläche sehr effizient gestalten. Zusätzlich wird durch die erhöhte Oberfläche die Geruchsbildung dezimiert. Durch die rasche Zersetzung der biologischen Materialien, können diese keine bzw. nur kurzfristig unangenehme Gerüche ausbilden. Die Anschaffung eines Gartenhäckslers zur Eigenkompostierung ist somit für uns eine optimale Kombination!
Faktoren für den Abbau des Biomaterials?
Wie gut Nährstoffe von den Mikroorganismen abgebaut werden können, hängt von mehreren Faktoren ab. Diese werden wir dir im Folgenden näher erklären.
Beschaffenheit des Kompostgutes: Das Kompostgut besteht aus einem organischen und einem mineralischen Anteil. Mikroorganismen beziehen den organischen Anteil als Energielieferant, je nach Nährstoffzusammensetzung kann Häckselgut unterschiedlich gut für die Kompostierung geeignet sein. Da die Mikroorganismen die Nährstoffe des Substrates nicht direkt spalten können, spalten die winzigen Bodenlebewesen das Substrat in kleinere niedermolekulare Teile auf. Chemisch versteht man darunter eine Hydrolyse mit Hilfe von Enzymen. In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Häckselguts wird so die Abbaugeschwindigkeit beeinflusst. Dieser Prozess der Hydrolyse geschieht im Zeitraum von 8 bis 20 Wochen.
Wassergehalt:
Wasser spielt für die enzymatische Spaltung der Mikroorganismen die Rolle des Katalysators. Durch Quellung des Substrates gelangen diese schneller an die Nährstoffe. Ein hoher Wassergehalt geht somit mit einer schnelleren Rottegeschwindigkeit ein. Daher wird meist zu Anfang der Kompostierung Wasser zugesetzt um den Prozess zu beschleunigen. In geschlossenen Kompostierverfahren lässt sich dies gezielt kontrollieren. Bei offenen Komposthaufen ist dies durch die Witterung bedingt. Zum Thema Kompostierverfahren erfährst du mehr in unserem Teil 2 zur Kompostierung.
Der optimale Wassergehalt liegt bei 40 – 60 %. Liegt er darunter kann der mikrobielle Abbauprozess komplett zum Erliegen kommen. Liegt er zu hoch >70 % werden die Mikroorganismen nicht mit genügend Sauerstoff versorgt und es bildet sich ein Fäulnisgeruch aus.
Temperatur:
Warum erwärmt sich unser Kompostgut in der Rottezeit? Dieser Prozess lässt sich ganz einfach erklären. 80 % des organischen Anteils wird für die Energiegewinnung der Mikroben genutzt. Die erzeugte Energie kann aufgrund der schlechten Wärmeleitung innerhalb des Häckselguts schlecht abgeführt werden. Das Resultat ist, das Kompostmaterial erhitzt sich von selbst.
Der Temperaturanstieg ist ein Kreislauf der sich bis auf Temperaturen von 75°C hochschaukeln kann. Die schlecht abgeführte Wärme sorgt wiederum für eine bessere Arbeitsleistung der Mikroben. Mehr chemische Oxidationsvorgänge können ablaufen, welche wiederum mehr Wärme bilden. Oberhalb kommt dieser Kreislauf zum Stillstand, da die Mikroorgansimen dort absterben.
Belüftung:
Für den aeroben Abbau wird Sauerstoff verbraucht. Du solltest daher eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleisten. Der Verbrauch richtet sich nach Volumen und Beschaffenheit des Kompostmaterials. Für Äste oder Stroh beispielsweise ist eine gute Durchströmung mit Luft gegeben, da diese Hohlräume ausbilden. Durch die aufsteigende Wärme des Kompostguts entsteht ein Luftzug der neuen Sauerstoff transportiert und das Abbauprodukt Kohlenstoffdioxid abtransportiert.
pH-Wert:
Der pH-Wert sollte in einem Bereich von 7 und 9 liegen. Durch die Abbauprozesse und die Entstehung von Co2 wird dieser abgesenkt. Aber keine Angst, das dient nur als Information. In der Regel stellt sich dieser in diesem Bereich ein. Wir wollen nicht, dass du eine Wissenschaft daraus machst und künftig mit einer Pipette vor deinem Komposthaufen sitzt um den pH-Wert mit Säure auszugleichen.
C/N-Verhältnis:
Das geeignete Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff ist da schon viel wichtiger, wozu du auch selbst beitragen kannst. Der Stickstoff, welcher in Bioabfällen enthalten ist, ist für die Mikroorganismen lebensnotwendig. Durch diesen können sie neue Zellsubstanz aufbauen. Enthält das Kompostgut jedoch zu viel Stickstoff, kann sich in Folge einer Gleichgewichtsreaktion Ammoniak bilden. Dieser erhöht den pH-Wert unvorteilhaft und verlangsamt den Rotteprozess. Durch Äste, Sägespäne oder Stroh lässt sich der Kohlenstoffgehalt regeln. Daher sollte das Verhältnis zwischen stickstoffreichen Substanzen (Pflanzenresten, Grasschnitt, Küchenabfällen) und kohlenstoffreichen Medien (Äste, Späne, Stroh) immer ausgewogen sein. Ein C/N-Verhältnis von etwa 20:1 hat sich als optimal erwiesen.
Unser Fazit:
Wir wollen dir mit der Fülle an Informationen keine Angst machen. Prinzipiell ist es sinnvoll die chemischen Abläufe zu kennen, sollte es aber im privaten Einsatz nicht übertreiben. Was solltest du dir also merken?
Dein Kompostmaterial sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen biologischen Pflanzenmaterial und holzartigen Abfällen haben. Dazu sollte das Kompostgut locker angeordnet werden um eine Versorgung mit Sauerstoff zu gewährleisten. Dazu hilft es das Material wöchentlich umzuschichten. In trockenen Jahreszeiten sollte dem Häckselgut Wasser hinzugefügt werden um den Rotteprozess zu beschleunigen. Die Parameter Temperatur und pH-Wert stellen sich automatisch ein. Wenn dir besonders am Thema Kompostierung viel liegt, empfehlen wir dir einen Walzenhäcksler zuzulegen.
Wenn wir das Gelernte auf ein Minimum zusammen fassen, scheint es doch gar nicht mehr so schlimm.
Unsere Produktempfehlung
Wer es ganz schlicht mag, der wird dieses Produkt mögen. In unserem nächsten Artikel stellen wir euch die verschiedenen Kompostierverfahren vor und zeigen euch mehrere Produkte. Wer es das erste Mal versuchen möchte und auf Schlichtheit steht ist mit diesem Produkt gut beraten. Es ist preisgünstig, leicht aufzubauen und besteht aus 100 % natürlichen Materialien.
Wem dieses Produkt mit 90 cm mal 90 cm nicht ausreicht, kann die Komposthaufen auch beliebig oft in Reihe setzen. Dieses Produkt fasst 380 Liter Kompostgut und kommt bei größeren Gartengrundstücken und Großfamilien schnell an seine Grenzen.
Wir freuen uns dich beim nächsten Teil wieder auf unserer Seite begrüßen zu dürfen.
Dein Gartenhäcksler Test Team