Kompostierung – Teil 2
Hallo liebe Gartenfreunde
Welche Möglichkeit der Kompostierung gibt es und welche Vorteile habe ich?
Durch eine Eigenkompostierung von Küchenabfällen oder Gartenabfällen, wie sie beim Häcksler anfallen, müssen nicht mehr auf eine Verwertungsanlage transportiert werden. Somit sparst du dir Zeit und Kraftstoff, sowie CO2-Emissionen. Zudem sparst du dir im besten Fall sämtliche Investitionen in Dünger und anderen Mineralien.
Generell gibt es eine Vielzahl gängiger Kompostierungsverfahren. Wir werden dir hier die gängigsten Verfahren präsentieren. Vielleicht findest du eine Variation, die für dich in Frage kommt.
1) Offene Kompostierung:
Ist die allgemein bekannteste Variante und bezeichnet den klassischen Komposthaufen, der wahrscheinlich den Garten eines oder mehrerer Bekannten von euch schmückt. Durch die regelmäßige Aufschichtung von Häckselgut wächst der Komposthaufen an. Die Höhe sollte dabei 1,5 Meter nicht überschreiten, so dass sich das Kompostgut nicht zu sehr verdichtet. Zu dicht gestapeltes Material, wird nicht hinreichend mit Sauerstoff versorgt und kann nicht zersetzt werden. Dieses Kompostverfahren wird etwas mehr Platz in Anspruch nehmen, da es je nach individuell anfallendem Gartenabfall in die Breite wächst. Die chemischen Abläufe und optimalen Bedingungen der Kompostierung haben wir dir in Teil 1 unserer Artikelreihe beschrieben.
Eine interessante Alternative zum Kauf eines geeigneten Komposters ist natürlich der Eigenbau. Auch wenn du kein professioneller Handwerker bist, kann dir der Aufbau eines eigenen Komposthaufens gelingen. Als Anleitung haben wir euch ein Video hochgeladen, welches den Aufbau nach unserem Verständnis gut vermittelt.
Wir wünschen viel Erfolg bei der Bastelarbeit 🙂
2) Geschlossene Kompostierung:
Variante A – Schnellkompostierung:
Schnellkomposter bezeichnen Kleinkompostsilos die ein geschlossenes System darstellen. Die Komposter besitzen meist an der Bodenplatte Löcher um das Eindringen von Bodelebewesen zu ermöglichen. Um eine möglichst schnelle Kompostierung zu gewährleisten ist besonders bei diesem Modell die Verteilung des Häckselguts sehr wichtig. Daher sollte die Verteilung zwischen groben und feinem Kompostgut zu gleichen Teilen erfolgen. Auf diese Art und Weise kann der Rotteverlauf direkt gesteuert und die Kompostierung effizienter gestaltet werden. Viele Anbieter bieten leider Produkte an, welche aus zinkhaltigen Legierungen bestehen. Diese Variante ist für die Umwelt nicht empfehlenswert, da sich durch die biologische Zersetzung und die entstehende Hitze Zinkverbindungen bilden können und an die Umwelt abgegeben werden. In unserem Test haben wir natürlich auf umweltbewusste Einsatzmaterialien geachtet. Falls du an dieser Art der Kompostierung interessiert bist können wir dir folgende Produkte wärmstens empfehlen.
Variante B – Thermokompostierung:
Die Thermokompostierung ist eine spezielle Form der geschlossenen Kompostierung. Diese Variante eignet sich speziell für kleinere Kompostvolumina. Denn zu dicht angelegtes Kompostgut, würde sich negativ auf die Belüftung auswirken. Die negative Sauerstoffbilanz wirkt sich schließlich auf die Effizienz des Verrottungsprozesses aus. Wie der Name schon sagt kommt bei der Thermokompostierung der Temperatur eine besondere Rolle zu. Hierbei ist der Komposter mit einer wärmedämmenden Isolierung beschichtet, so dass selbst bei kalten Außentemperaturen die Wärme im System gehalten werden kann. Durch die höhere Temperatur während des Rotteprozess, können die Mikroorganismen effektiver arbeiten. Aus diesem Grund ist diese Methode die beste Kompostvariante für Gartenbesitzer mit geringem Kompostiervolumen, die beispielsweise bei kleinen Gartengrundstücken anfallen. Etwas weiter unten haben wir euch unsere Empfehlungen zum Thema Thermokompostierung verlinkt.
Unsere Produktempfehlungen:
Der Thermokomposter “Thermoquick” fasst ein Volumen von 700 Liter um umfasst die Maße 94 cm x 94 cm x 109 cm . Er ist aus UV-stabilen Kunststoff aufgebaut und widersteht selbst nach mehreren Jahren der Witterung. Durch seine grüne Farbe passt er sich perfekt in den heimischen Garten ein, ohne negativ ins Auge zu stechen. Durch großflächige Entnahme- und Befüllungsklappen, lässt sich der Thermokomposter leicht mit Grünschnitt und weiterem Häckselgut befüllen. Durch seinen speziellen Aufbau sorgt der Thermoquick für eine exzellente Belüftung des Kompostguts und somit für einen effizienten Verrottungsprozess. Wir haben dieses Produkt eigenständig getestet und können nach mehrjähriger Nutzung kein negatives Wort an ihm lassen.
Variante C – Trommelkomposter:
Relativ neu auf dem Markt sind die sogenannten Trommelkomposter. Sie wurden dem Prinzip einer Speismaschine nachempfunden. Der Kompostbehälter, hängt hier meist freischwebend an einer Stange. Durch ein Rad, kann der Container beliebig rotiert werden. Dies hat einen maßgeblichen Vorteil, dass du künftig nicht mehr dein Kompostgut umwälzen musst. Durch das bequeme Rotieren per Hand, wird das Häckselgut umgewälzt und so für einen effektiveren Rotteprozess durchlüftet. Der einzige Nachteil dieser Methode ist, dass die Trommeln meist wenig Fassungsvermögen besitzen. Daher sind oftmals mehrere Trommeln gleichzeitig, in einem Komposter enthalten. Wie die Thermokompostierung eignet sich diese Variante für gering anfallende Kompostvolumina.
3) Wurmkompostierung:
Nach dem Wort zu urteilen, nicht Jedermanns Sache. Wer kein Problem hat mit Regenwürmern in Partnerschaft zu treten, der hat mit der Wurmkompostierung eine besonders ökologische und effiziente Art der Kompostierung für sich gefunden. Ein Regenwurm ist in der Lage das 1,5 fache seines Körpergewichts zu fressen und auszuscheiden. Achtet man auf gute Bedingungen, wie Wassergehalt, Nahrungsangebot und pH-Wert vermehrt sich die Wurmbevölkerung sehr schnell und sorgt für ein exponentielles Wachstum an organischem Dünger. Die spezielle Knäuelform des Wurmkot, sorgt für eine optimale Verteilung von Sauerstoff und Wasser. Das Biotop aus Regenwurm und eurem Kompost bietet optimale Bedingungen zur Herstellung reiner Humuserde.
Wurmkomposter und die entsprechenden Würmer könnt ihr käuflich ganz bequem erwerben. Eine beispielhaftes Angebot haben wir euch unten hinzugefügt.
Unsere Produktempfehlungen:
Fazit Kompostverfahren:
Das ist ein grober Überblick über alle gängigen Kompostierverfahren. Wer nicht einen offen Komposthaufen in seinem Garten möchte, kann gut und gerne auf die Thermokompostierung umsteigen. Mit diesem Kompostverfahren haben wir persönlich sehr gute Erfahrungen gesammelt. In der Regel ist die Thermokompostierung ein guter Kompromiss aus Zeitaufwand, Anschaffungskosten und Qualität der ausgebrachten Humuserde. Die Trommelkompostierung haben wir bisher nicht getestet, stellt aber nach unserer Meinung eine interessante Alternativmethode dar. Oftmals wird unterschätzt wie wichtig es ist, das Kompostgut regelmäßig umzuschichten. Durch die freischwebenden Trommeln wird dieser Prozess spielerisch erleichtert.
Wir hoffen, wir konnten dir über das Thema Kompostierung einige hilfreiche Tipps mitgeben und dich vielleicht sogar bei deiner Kaufentscheidung unterstützen. Wenn du Fragen haben solltest kannst du uns natürlich gerne einen Kommentar hinterlassen oder unserer Facebook-Gruppe „Die Gartenfreunde“ beitreten.
Wir wünschen dir weiterhin viel Spaß und Erfolg bei deiner Gartenarbeit